Coronaskeptiker und Impfgegner in der Sprechstunde – was hilft im Umgang mit ihnen?

Der Psychologe Philipp Schmid berät Ministerien und Gesundheitsexperten u.a. im Umgang mit Impfgegnern in öffentlichen Debatten. Eine Face-to-Face-Begegnung in der Sprechstunde verlangt ein anderes Vorgehen. Bestimmte Strategien im Gespräch können helfen.

Herr Schmid, was haben lmpfgegner und Pandemieleugner gemeinsam?

Auf jeden Fall eine Grundhaltung, die auf Wissenschaftsleugnung beruht – mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Was dem Gegenüber dabei als Erstes auffällt, ist die sehr ähnliche Rhetorik der beiden Gruppen. Zu den typischen Techniken des Wissenschaftsleugnens gehört z.B. das Zitieren falscher Experten. Oder auch, unmögliche Erwartungen anzustellen, etwa, dass eine Impfung zu 100 % sicher sein soll oder wissenschaftliche Daten konsistent sein müssen, was gegen die Idee der Wissenschaft selbst geht. Dann gibt es die Technik der falschen Logik, z.B. die Grundannahme: Was natürlich ist, ist gut, und was menschengemacht ist, ist nicht gut. Und dann gibt es noch die Technik des Selektierens bzw. Cherry Picking: Man nimmt sich einzelne Daten heraus, die das eigene Argument stützen, und ignoriert den Rest. Das wird zurzeit gerne gemacht, wenn es um die Masken geht. Man ignoriert einfach die Größe der Evidenz, die die Effektivität von Masken untermauert.

Welche Interventionsmöglichkeit hat der Arzt, der sich in seiner Sprechstunde wissenschaftsfeindlichen Patienten gegenüber sieht?

Die One-size-fits-all-Lösung gibt es leider nicht. Jede Lösung muss maßgeschneidert sein.

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