Bis zu 80 000 Praxen sind betroffen – und vielleicht wissen noch nicht mal alle davon. Seit Ende Mai sorgt ein Konfigurationsfehler im TI-Verschlüsselungssystem dafür, dass Konnektoren von mehreren Herstellern Schwierigkeiten mit der Verbindung zur Telematikinfrastruktur (TI) haben. – Ein Kommentar –
Die Symptome variieren: Einige Praxen können noch Karten einlesen, andere nicht. In einigen wird ein Prüfnachweis erzeugt, in anderen nicht. Und manche sind komplett offline. Drei Wochen nach Auftreten der Störung war diese erst in zwei Dritteln der Praxen behoben.
Weder
KBV noch Ärzte wurden umgehend und angemessen informiert. Und die
Finanzierung der Folgekosten war lange ungeklärt – zur Behebung der
zentral verursachten Störung muss nämlich jede einzelne Praxis von einem
IT-Dienstleister besucht werden. Das kostet.
In der TI, von der in wenigen Monaten die Versorgung abhängen wird, tritt eine Störung auf – und es gibt keinen Notfallplan? Keine Struktur, die sofort technische und politische Verantwortung übernimmt? Die KBV hat recht, wenn sie das scharf kritisiert.
Denn die aktuelle Störung ist für viele Ärzte
maximal ärgerlich. Aber bald soll die TI wichtige Funktionen haben.
Können die Praxen drei Wochen auf einen ITler warten, wenn es um die
Versorgung ihrer Patienten gehen wird? Eine rhetorische Frage.