Die letzten im System beißen wie immer die Hunde

Das vielleicht beste Gesundheitssystem der Welt entdeckt gerade seine Mängel – von denen man doch schon lange weiß. Wir hatten nur verdrängt, dass falsche Zielsetzungen gravierende Folgen haben können. Ein Kommentar.

Der Notstand durch Corona ist nicht gottgegeben. Dass es auch bei uns zu wenig Krankenhausbetten, Pflegekräfte, Desinfektionsmittel und bald auch Medikamente gibt, liegt unbestreitbar an der überwältigenden Infektionsentwicklung. Ein Mangel ist aber auch haus­gemacht.

Es wird schon gut gehen, haben wir gedacht. Schließlich hat Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme. Das stimmt. Richtig ist aber auch: In der Gesundheitspolitik gilt schon seit Längerem Kostenreduzierung als Maxime.

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Kapitalinteressen statt Allgemeinwohl – bedrohen Investoren die ambulante Gesundheitsversorgung?

Private-Equity-Unternehmen und vergleichbare renditegesteuerte Kapitalinvestoren sind, was MVZ-Übernahmen betrifft, weiter auf dem Vormarsch. Experten äußern sich besorgt.

Es reiche von „abendlichen Rapports zur Höhe des täglichen Honorarumsatzes“ bis zur Belehrung, dass der Erhalt des oberen Backenzahnes „unwirtschaftlich“ im Vergleich zur Extraktion und nachfolgenden Implantation sei.

Dr. Wolfgang Eßer, Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), äußerte sich anlässlich einer Anhörung des Bundestag-Gesundheitsausschusses zu Kapitalinteressen in der Gesundheitsversorgung sehr anschaulich zu den Auswirkungen der steigenden Zahl von MVZ-Übernahmen durch Kapitalinvestoren. Im zahnärztlichen Bereich häuften sich Klagen von angestellten Ärzten über den enormen betriebswirtschaftlichen Druck, den die Eigentümer auf sie ausübten.

In einem Antrag thematisiert die Fraktion Die Linke die Gefährdung der ambulanten Versorgung durch Aufkäufe, die internationale Kapitalgesellschaften tätigen. Dabei bezieht sie sich u.a. auf eine Analyse der KZBV.

Demnach haben die abgerechneten Punktmengen je Fall für konservierend-chirurgische Behandlungen im Zeitraum Januar 2017 bis Juni 2018 bei den Investor-MVZ (121,77) weit über denen der Einzelpraxen (86,20) gelegen. Auch Berufsausübungsgemeinschaften (BAG: 90,93) und nicht investorgesteuerte MVZ (107,77) liegen darunter. Bei Zahnersatzleistungen lag das Honorar je Fall in den Investor-MVZ (435,99) ebenfalls deutlich höher als bei Einzelpraxen (290,67), BAG (299,06) und nicht investorgesteuerten MVZ (385,74). Hier sehe man deutliche Hinweise auf eine renditeorientierte Leistungserbringung. Private-Equity-Gesellschaften spiel­­ten hier eine große Rolle.

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Kostenfreie Videosprechstunde in Zeiten des Corona-Virus – so geht’s

Wie hält man die Ansteckungsgefahr durch mit dem Coronavirus infizierte Patienten möglichst klein? Indem man diese erst gar nicht in die Praxis kommen lässt. Die Videosprechstunde könnte helfen.

In Zeiten, in denen menschlicher Flüssigkeitsaustausch als Hochrisikofaktor gehandelt wird, könnten Techniken helfen, die den analogen menschlichen Kontakt einfach ausschließen. Den Arzt-Patienten-Kontakt ersetzt dann die Videosprechstunde. Zwar weist die KBV zu Recht darauf hin, dass man über digitale Kontakte keine Abstriche machen kann. Doch in Praxen mit großem Beratungsbedarf ist diese Art der kontaktlosen Sprechstunde vielleicht wirklich eine Entlastung.

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Leistungskürzung nach HzV-Regelwerksprüfung für Hausärztin überraschend

Die Hausärztin in einer bayerischen Kleinstadt ist verblüfft: Die KV hat die Abrechnung von ihren seit Langem bekannten Patienten verweigert, mit der Begründung, es handele sich um HzV-Patienten.

Es gehe ja letztlich nur um ein paar Hundert Euro. Aber sie fühle sich trotzdem über den Tisch gezogen, so eine bayerische Hausärztin. Die KV Bayerns hat ihr in der Richtigstellungsmitteilung des Honorarbescheids zum 3. Quartal 2019 mitgeteilt, dass zwölf ihrer Patienten aus ihrer Abrechnung ausgeschlossen werden. Sie seien bei einem anderen Hausarzt in die HzV eingeschrieben. „Da sind zwei Heimbewohner dabei, die ich im Drei-Wochen-Abstand besucht habe“, beklagt die Ärztin. Und manche dieser Patienten seien doch schon seit zwei oder drei Jahren bei ihr.

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Ambulante Pflege-Wohnformen liegen im Trend – ihre Vor- und Nachteile sind unklar

Während Minister Spahn die Intensivpflege in den Griff bekommen will, hat die Barmer Ersatzkasse ihre Forderung nach mehr Transparenz für ambulantisierte Pflege-Wohnformen erneuert. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fordert ein Ende des Leistungswirrwarrs im Interesse pflegender Angehöriger.

Genaues weiß man nicht. Das scheint eine der kennzeichnendsten Eigenschaften der ambulant betreuten Pflege-Wohnformen zu sein. Selbst ihre Anzahl wird in den wenigsten Bundesländern erfasst und lässt sich nur hochrechnen aus unterschiedlichen Untersuchungen zu dem Thema. Dass ihre Zahl wächst, steht aber außer Frage.

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Arzneimittel-Lieferengpässe: Neues Gesetz könnte Praxisalltag erleichtern

Das „Gesetz für einen fairen Kassenwettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung“ trägt im Huckepack auch Maßnahmen gegen Arzneimittel-Lieferengpässe. Ist damit endlich Schluss mit genervten Patienten, ratlosen Apothekern und wuchernder Dokumentation?

Lieferengpässe bei Medikamenten sind ein „unlustiger Wahnsinn“, finden die Drs. Florian Nieschlag, Peter Sörensen und Stephanie Heidrich, Hausärzte aus dem niedersächsischen Lehrte. Ein Problem seien dabei „die zeitraubenden Telefonate, mit denen wir in der Sprechstunde von den Apothekern gestört werden mit der oft nicht zu beantwortenden Frage nach Therapiealternativen“. Dem einen Zeitfresser folgt dann der nächste: Der erneute Besuch des betroffenen Patienten, „der bei uns Dampf ablassen will und sich über eine Problematik beschwert, die wir weder ändern noch recht erklären können“.

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Hacker verschaffen sich Zugangsberechtigungen zur Telematik-Infrastruktur

Praxisausweis, Arztausweis, eGesundheitskarte, Konnektor: Vier Einfallstore zur Telematikinfrastruktur, derer sich jeder mit ein bisschen Fantasie bemächtigen konnte. Entdeckt wurde das von Mitgliedern des Chaos Computer Clubs. Die Verantwortlichen, in erster Linie Gematik, KBV, BÄK und Kassen, müssen ans Eingemachte.

Die Sicherheitslücken im Zugang zur Telematik-Infrastruktur, die Sicherheitsexperte Martin Tschirsich und sein Team in den letzten Tagen des vergangenen Jahres auf dem 36C3 präsentierten, haben Gematik und die kartenausstellenden Organisationen Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung aufgeschreckt. Jetzt betonen alle, wie wichtig eine schnelle Klärung sei.

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#Kommentar: Das Celler Datenloch

Ein riesiges Datenleck in einer Arztpraxis. Schuld ist eine Schwachstelle im Router. Wie weit reicht die Verantwortung des Arztes? In Zeiten des TI-Anschlusses eine brennende Frage. Ein Kommentar.

Ein Albtraum: Stammdaten und Befunde aller Patienten im Netz. Gesprächsnotizen, Arbeitsverträge, betriebswirtschaftliche Daten, alles zugänglich über eine IP-Adresse. Und die lässt sich leicht finden. Das Leck: eine Gemeinschaftspraxis in Celle. Die Recherchen des c‘t-Magazins beschreiben nicht nur einen weiteren ernsten Datenunfall. Sie führen vor allem zu Fragen, die nach Klärungsbedarf schreien.

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