Kapitalinteressen statt Allgemeinwohl – bedrohen Investoren die ambulante Gesundheitsversorgung?

Private-Equity-Unternehmen und vergleichbare renditegesteuerte Kapitalinvestoren sind, was MVZ-Übernahmen betrifft, weiter auf dem Vormarsch. Experten äußern sich besorgt.

Es reiche von „abendlichen Rapports zur Höhe des täglichen Honorarumsatzes“ bis zur Belehrung, dass der Erhalt des oberen Backenzahnes „unwirtschaftlich“ im Vergleich zur Extraktion und nachfolgenden Implantation sei.

Dr. Wolfgang Eßer, Chef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), äußerte sich anlässlich einer Anhörung des Bundestag-Gesundheitsausschusses zu Kapitalinteressen in der Gesundheitsversorgung sehr anschaulich zu den Auswirkungen der steigenden Zahl von MVZ-Übernahmen durch Kapitalinvestoren. Im zahnärztlichen Bereich häuften sich Klagen von angestellten Ärzten über den enormen betriebswirtschaftlichen Druck, den die Eigentümer auf sie ausübten.

In einem Antrag thematisiert die Fraktion Die Linke die Gefährdung der ambulanten Versorgung durch Aufkäufe, die internationale Kapitalgesellschaften tätigen. Dabei bezieht sie sich u.a. auf eine Analyse der KZBV.

Demnach haben die abgerechneten Punktmengen je Fall für konservierend-chirurgische Behandlungen im Zeitraum Januar 2017 bis Juni 2018 bei den Investor-MVZ (121,77) weit über denen der Einzelpraxen (86,20) gelegen. Auch Berufsausübungsgemeinschaften (BAG: 90,93) und nicht investorgesteuerte MVZ (107,77) liegen darunter. Bei Zahnersatzleistungen lag das Honorar je Fall in den Investor-MVZ (435,99) ebenfalls deutlich höher als bei Einzelpraxen (290,67), BAG (299,06) und nicht investorgesteuerten MVZ (385,74). Hier sehe man deutliche Hinweise auf eine renditeorientierte Leistungserbringung. Private-Equity-Gesellschaften spiel­­ten hier eine große Rolle.

> Den ganzen Beitrag auf medical-tribune.de lesen

Ambulante Pflege-Wohnformen liegen im Trend – ihre Vor- und Nachteile sind unklar

Während Minister Spahn die Intensivpflege in den Griff bekommen will, hat die Barmer Ersatzkasse ihre Forderung nach mehr Transparenz für ambulantisierte Pflege-Wohnformen erneuert. Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung fordert ein Ende des Leistungswirrwarrs im Interesse pflegender Angehöriger.

Genaues weiß man nicht. Das scheint eine der kennzeichnendsten Eigenschaften der ambulant betreuten Pflege-Wohnformen zu sein. Selbst ihre Anzahl wird in den wenigsten Bundesländern erfasst und lässt sich nur hochrechnen aus unterschiedlichen Untersuchungen zu dem Thema. Dass ihre Zahl wächst, steht aber außer Frage.

> Den ganzen Beitrag auf medical-tribune.de lesen

Arzneimittel-Lieferengpässe: Neues Gesetz könnte Praxisalltag erleichtern

Das „Gesetz für einen fairen Kassenwettbewerb in der gesetzlichen Krankenversicherung“ trägt im Huckepack auch Maßnahmen gegen Arzneimittel-Lieferengpässe. Ist damit endlich Schluss mit genervten Patienten, ratlosen Apothekern und wuchernder Dokumentation?

Lieferengpässe bei Medikamenten sind ein „unlustiger Wahnsinn“, finden die Drs. Florian Nieschlag, Peter Sörensen und Stephanie Heidrich, Hausärzte aus dem niedersächsischen Lehrte. Ein Problem seien dabei „die zeitraubenden Telefonate, mit denen wir in der Sprechstunde von den Apothekern gestört werden mit der oft nicht zu beantwortenden Frage nach Therapiealternativen“. Dem einen Zeitfresser folgt dann der nächste: Der erneute Besuch des betroffenen Patienten, „der bei uns Dampf ablassen will und sich über eine Problematik beschwert, die wir weder ändern noch recht erklären können“.

> Den ganzen Beitrag lesen auf medical-tribune.de